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Sati(e)risches: "Tierische" Polizeipräsenz in der Kölner Innenstadt

Während eines zweitägigen Aufenthaltes in der Domstadt Köln, kam ich mit meiner Begleiterin auf einen Polizeieinsatz der besonderen Art zu. Mit den Worten: "Sieh mal, deine Kollegen haben Verstärkung angefordert. Die Fußstreifen sehen hier ja ganz anders aus...", machte mich meine Freundin auf eine Dame aufmerksam, die sich allein durch ihre Dienstuniform mit Hoheitszeichen des Landes Nordrhein-Westfalen unübersehbar Respekt verschafft

Inmitten der Passanten, welche einen gebührlichen Abstand zu dieser Dame bewahrten, hatte ich sie dann endlich ausgemacht: Es handelte sich hierbei um die neunjährige Tibet-Terrier-Hündin "Phari". Seit mehr als drei Jahren ist sie im aktiven Polizeigeschehen immer wieder medienauffällig geworden. Sei es, sie absolviert ihre Dienstpflicht auf dem Elektro-Trike (Bild) oder sie führt einen Kontrollgang entlang der Sicherheitszone während des G8-Gipfels in Köln durch. Sie ist unübersehbar und wirft zweifellos einen respekteinflößenden Blick auf alles, was sich in ihrer Umgebung dreht und bewegt. Natürlich stehen die renommierten Fernsehanstalten dieses Landes Schlange, wenn es darum geht, sie vor die Kameras zu bekommen. Auch für dienstfremde Aufgaben ist sich "Phari" nicht zu schade.

So fungierte sie unter anderem bei RTL in einer Fernsehsendung als Botenbringerin unter der Moderation von Verona Feldbusch. Und "Phari" scheint auch allen anderen Unwägbarkeiten dieses Lebens gewachsen zu sein, denn sie geriet für kurze Zeit in den unbegründeten Verdacht, Drogen zu sich genommen zu haben. Zu Unrecht: Das ansässige veterinärmedizinische Institut führte einen Haartest durch und zweifelsfrei wurde durch ein Gutachten ihre uneingeschränkte Polizei-Dienstfähigkeit festgestellt.

So können sich die Bürgerinnen und Bürger und die von nah und fern angereisten Touristen der Domstadt Köln weiterhin über dieses Unikum und nachhaltig des tierischen Beitrags der inneren Sicherheit vergewissern. Übrigens: "Phari" nimmt nicht alle Fernsehtermine wahr: Einer Einladung in den "Fernsehknast" Big Brother hat sie energisch widersprochen. Schließlich liebe sie die Freiheit und lasse sich nicht einfach so wegsperren für eine Handvoll Zuschauer, die nichts anderes zu tun hätten, als dauernd in die Glotze zu gucken...

(dieser Artikel ist im POLIZEI FORUM BREMEN Ausgabe Dezember 2001 Rubrik "SATI(E)RISCHES" erschienen)

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